Bei den Teezeremonien weltweit ist der Tee weit mehr als nur ein Getränk und nimmt einen wichtigen Stellenwert in der Kultur ein. Vielerorts werden traditionelle Teezeremonien durchgeführt. Wir stellen einige davon vor.

Die Teezeremonie in Japan

«Der Weg des Tees»

Die wohl ausgeprägteste und bekannteste Teezeremonie findet sich in Japan. Im Land der aufgehenden Sonne gilt die Zeremonie als wichtiger Bestandteil der Kultur. Die Japaner selbst bezeichnen das Ritual allerdings nicht als Zeremonie im eigentlichen Sinne, sondern als «Weg des Tees». Wer diesen Weg beschreitet, soll zu sich selbst finden und mit einem langen, gesunden Leben beschenkt werden. Die traditionsreiche Teezeremonie folgt strikten Abläufen und Regeln und ist seit jeher kaum verändert worden.

Dem Alltag entfliehen

In Japan gibt es spezielle Teehäuser, die einzig für die Durchführung der Teezeremonien bestimmt sind und gehört zu den bekanntesten Teezeremonien weltweit. In diesen schlichten Pavillons wird das mehrstündige Ritual von einem Teemeister vorberietet, der die Teilnehmer auf den «Weg des Tees» schickt. Die Zeremonie beginnt für die Gäste bereits mit dem Weg zum Teehaus, der über Steinplatten führt und für die Loslösung aus dem Alltag steht. Nachdem sich die Teilnehmer Mund und Hände gewaschen haben, um sich von «allem Bösem und Schlechtem» zu reinigen, bittet der Teemeister die Gäste mit fünf Gongschlägen ins Teehaus.

Demütig und respektvoll

Während der Teezeremonie gelten alle Teilnehmer als gleichwertig und nehmen kniend oder im Schneidersitz eine Haltung ein, die Demut und Respekt ausdrückt. Wie in Japan üblich werden selbstverständlich auch für die Teezeremonie die Schuhe ausgezogen. Nach der symbolischen Reinigung sämtlicher Utensilien mit einem Seidentuch beginnt der Teemeister, über einer Feuerstelle den Tee zuzubereiten. Meist wird Matcha-Tee aufgegossen, dessen Pulver mit einem kleinen Bambusbesen angerührt wird. Wenn der Tee fertig ist, wird die Schale dem ersten Gast übergeben. 

 

Eine gesellige Runde

Der erste Teetrinker schlürft den Tee hörbar und gibt lobende Worte zum Besten. Anschliessend wird die Schale gesäubert und dem nächsten Gast weitergereicht. Die Teezeremonie wird von geistreichen Diskussionen begleitet und trotz des hohen Masses an Respekt und Demut, herrscht eine gesellige Atmosphäre. Ziel der Zeremonie ist es, das Denken und Handeln der Teilnehmer positiv zu beeinflussen. Sie sollen zu sogenannten «Teemenschen» werden, die ihren Mitmenschen im Alltag achtsam und respektvoll begegnen.

Welche vier Prinzipen hat die japanische Teezeremonie?

Die japanische Teezeremonie folgt den vier Prinzipien Harmonie, Respekt, Reinheit und Stille. Das Prinzip der Harmonie besagt, dass jeder Gast im Einklang mit den anderen Teetrinkern sowie mit der Natur stehen soll. Die Gäste sollen sich gegenseitig sowie ihren Gastgeber respektvoll behandeln und jedem die verdiente Wertschätzung zeigen. Durch die Teezeremonie sollen die Teilnehmer eine geistige, innere Reinheit erlangen. Das Prinzip der Stille bezieht sich auf eine innere Ruhe und Gelassenheit, die während der Zeremonie erlebt wird.

Die Teezeremonie in China

Teezeremonien weltweit – Die Chinesische gehört dazu

Ähnlich wie in Japan hat Tee auch in China oder Taiwan einen festen Platz in der Kultur und gehört ebenso zu den bekannten Teezeremonien weltweit. Auch hier gibt es verschiedene Rituale, wobei diese meist eine andere Funktion haben als japanische Teezeremonien. Die bekannteste Zeremonie weltweit ist «Gong Fu Cha», die man gewissermassen als «Das Streben nach Perfektion» bezeichnen könnte. Ziel des Teemeisters ist es nämlich, die perfekte Tasse Tee zuzubereiten und seinen Gästen zu servieren. Getrunken wird der Tee zeremoniell in nur drei Schlucken, wobei der erste Schluck den Gaumen vorbereiten soll, der zweite zum Schmecken, Geniessen und Wertschätzen dient und der dritte die Tasse leert. Bei sehr hoher Qualität der Teeblätter können diese bis zu 15-mal aufgegossen werden, wobei jeder erneute Aufguss sinnbildlich für eine lange Freundschaft steht. Geniessen Sie einen guten Grüntee in einer festlichen Atmosphäre. Für die Teezeremonie werden hauptsächlich Grüntees verwendet.

Die Teezeremonie in England

«Tea Time»

Eine ganz andere aber nicht weniger bedeutende Form der Teezeremonie finden wir in England. Der britische «Afternoon Tea» der täglich um Punkt 17 Uhr getrunken wird, ist fester Bestandteil der Alltagskultur. Serviert wird der Tee selbstverständlich von der Gastgeberin, die dazu lose Teeblätter in die Kanne gibt. Meist werden kräftige, nicht aromatisierte Sorten wie etwa Ceylon oder Assam verwendet. Da die Teeblätter während der gesamten Zeremonie in der Kanne verbleiben, wird der Aufguss immer intensiver. Natürlich geniessen die Briten ihren Tee am liebsten – wie könnte es auch anders sein? – mit Milch. Leichtere Sorten werden hingegen auch gerne mal mit Zitrone getrunken. Dazu werden traditionsgemäss Sandwiches, Scones, Früchte und Pralinen serviert. Somit gehört die Zeremonie in England auch zu den berühmten Teezeremonien weltweit.

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