Die bekanntesten «Teeanbaugebiete weltweit» sind China, Indien und Japan. Auch heute noch gehören sie zu den grössten und wichtigsten Anbaugebieten der beliebten Teepflanze. Doch wussten Sie, dass weltweit in rund 30 Ländern, beispielsweise auch in Indonesien, Kenia oder Neuseeland Tee angepflanzt wird? Hier erfahren Sie alles, was Sie schon immer über den Teeanbau wissen wollten.

Teeanbau China

Wie hoch ist der Produktionsanteil von chinesischem Tee?

Die Volksrepublik China kann auf die älteste Teekultur der Welt zurückblicken und gehört zu den ältesten Teeanbaugebiete weltweit. Daher gerne auch als «Mutterland des Tees» bezeichnet. Mit einem weltweiten Produktionsanteil von rund 40 Prozent ist China der mit Abstand grösste Teeproduzent. Ein Grossteil der chinesischen Teesorten sind grüne Tees, die fast ausschliesslich für den Eigenbedarf produziert werden, wohingegen der grösste Anteil des produzierten Schwarztees für den Export angebaut wird. Insgesamt exportiert China nur rund 15 Prozent seines Tees, wodurch es zwar der grösste Teeproduzent, jedoch nicht der grösste Exporteur der Welt ist.

Der Teeanbau in Japan

Was sind die wichtigsten Teesorten?

Trotz seines verschwindend geringen weltweiten Produktionsanteils von weniger als zwei Prozent zählt Japan zu den wichtigsten Teeproduzenten der Welt. In Japan geniessen die Teeanbaugebiete weltweit einen grossen Rum. Grund dafür sind exquisite Grünteesorten wie beispielsweise Matcha oder Sencha, die sich weltweit sehr grosser Beliebtheit erfreuen. Seit dem Beginn des Teeanbaus haben die Japaner eigene Produktions- und Anbaumethoden entwickelt, die ihren Tees ihr einzigartiges Aroma verleihen. Auch die Japaner produzieren den Grossteil ihres Tees für den Eigenbedarf, da Tee in Japan nicht nur ein Getränk, sondern wichtiger Bestandteil der örtlichen Kultur ist welcher auch bei ihren Teezeremonien einen grossen Anklang haben.

Der Teeanbau in Sri Lanka (Ceylon)

Sri Lanka liegt am Indischen Ozean und 1972 wurde aus der Insel Ceylon die Republik „Sri Lanka“ gegründet. Da der Ceylon Tee bereits in der gesamten Welt sehr bekannt war, wurde der Name beibehalten. Bekannt als grösster Teelieferant verlor das Land wegen politischen und wirtschaftlichen Problemen die Vorherrschaft des Tees. Heute hat sich die Situation stabilisiert und Sri Lanka exportiert hervorragenden Tee weltweit. Auf rund 600 bis 2300 Meter über mehr wachsten die Teesträucher auf dem heiligen Berg Adams Peak an. Die begehrtesten und bekannten Ceylon Tee ist der Tee aus den Hochregionen über 1300 Meter. Die drei grössten und wichtigsten Teeanbaugebiete in Sri Lanka sind der Dimbula, Uva und Nuware Eliya.

Der Teeanbau in Indien

Wann haben die Engländer begonnen Tee anbauen?

Obwohl der Teeanbau in Indien noch keine lange Geschichte hat, ist das Land heute nach China der zweitgrösste Teeproduzent der Welt. Den Startschuss zur Kultivierung des Tees setzten die Engländer vor rund 200 Jahren, als sie das Potenzial der Region erkannten und so die Chance ergriffen, mit China zu konkurrieren. Die Anbaugebiete befinden sich in Indien im Osten sowie im Süden des Landes. Die bekanntesten Teesorten aus Indien sind der Assam Tee und der Darjeeling Tee, der in bis zu 2800 Metern Höhe am Fusse des Himalajas wächst. Darjeeling gilt als einer der besten Tees der Welt.

Neue Teeanbaugebiete weltweit

Wie man heute weiss, können Teepflanzen in allen tropischen und subtropischen Zonen kultiviert werden und Hybriden der Teepflanzen können sogar im Flachland oder Gebirge gedeihen. Daraus entstehen ganz neue Teeanbaugebiete weltweit. Als Resultat dieser Erkenntnis finden sich heutzutage Teeplantagen an den unterschiedlichsten Orten der Welt, so etwa in Vietnam, Nepal, Neuseeland oder auf dem afrikanischen Kontinent. Von besonderer Bedeutung ist dabei Kenia, dass 2018 mit über 500.000 Tonnen der grösste Tee-Exporteur der Welt war und auch zu den drei grössten Produzenten zählt.

Regionale Unterschiede

Aufgrund des unterschiedlichen Klimas und der Bodenbeschaffenheit gedeiht in jeder der verschiedenen Teeanbaugebiete weltweit ein ganz eigener Tee und jedes Gebiet eignet sich für eine ganz bestimmte Teesorte. Meist lassen sich auch dieselben Teesorten aus unterschiedlichen Anbaugebieten anhand ihres einzigartigen Geschmacks klar voneinander unterscheiden.

Was ist die Ur-Pflanze des chinesischen Tees?

In China werden die meisten Tees mit der «Ur-Teepflanze» Camellia sinensis var. sinensis hergestellt, die seit ihrer Entdeckung vor tausenden von Jahren aus Asien nicht mehr wegzudenken ist. Chinesische Grüntees zeichnen sich durch ihr rauchiges, geröstetes und teils erdiges Aroma aus. Erreicht wird dieser Geschmack, indem die Teeblätter geröstet oder gebrannt werden, um so eine Oxidation zu verhindern. Chinesische Tees sind zudem bekannt für ihre gesundheitsfördernde Wirkung und sind ein wichtiger Bestandteil der chinesischen Kultur.

Was ist der Unterschied zwischen chinesischem und japanischem Tee?

Die Japaner haben sich auf Grüntees spezialisiert. Japanische Grünteesorten wirken zarter als chinesische Tees und haben eine leicht süsse und blumige Note. Oft wird ihr Geschmack auch als «grasig» oder «vegetativ» beschrieben, was auf eine spezielle Verarbeitungstechnik zurückzuführen ist. Japanischer Tee wird im Gegensatz zu chinesischem nämlich nicht geröstet, sondern gedünstet. Auch in Japan ist das Getränk fest in der Kultur verankert und wird nicht nur während und nach den Mahlzeiten getrunken, sondern kommt auch in traditionellen Teezeremonien zum Einsatz.

Was sind die drei wichtigsten indischen Teesorten?

In Indien werden hauptsächlich schwarze Tees angebaut. Die drei wichtigsten Teesorten Indiens sind Assam, Darjeeling und Nilgiri. Der reichhaltige, vollmundige Assam-Tee wird im Nordosten des Landes angebaut, wohingegen der würzige Nilgiri-Tee im Südwesten Indiens beheimatet ist. Der weltbekannte Darjeeling-Tee findet sich im gleichnamigen Gebiet am Fusse des Himalajas und variiert geschmacklich je nach dem Zeitpunkt seiner Ernte: Vom «First Flush» im Frühling mit mild-blumigen Aromen über den herb-nussigen «Second Flush» im Sommer bis hin zur Herbsternte, die einen milden, leicht würzigen «Third Flush» hervorbringt.

Anbaubedingungen

Damit Tee richtig gedeihen kann, müssen bestimmte Faktoren berücksichtigt und gewisse Bedingungen erfüllt werden. Dabei gilt es natürliche Bedingungen wie Boden und Klima einerseits, sowie die menschlichen Einflüsse wie das Bewirtschaften der Felder und Düngung anderseits zu beachten.

Wie soll das Klima und Boden beim Tee sein?

Einer der wichtigsten Faktoren für den Teeanbau ist ein geeignetes Klima. Im Idealfall sollte die Temperaturbandbreite zwischen 20 und 30°C liegen, um ein möglichst grosses Wachstum zu gewährleisten. Ausserdem ist die Teepflanze auf viel Sonnenlicht angewiesen. Auf der anderen Seite ist aber auch ausreichender und vor allem regelmässiger Niederschlag eine Grundvoraussetzung für den Teeanbau. Die idealen Anbaugebiete für Tee finden sich daher stets in tropischen oder subtropischen Zonen, allzu heisse und trockene Gebiete eignen sich hingegen nicht. Nicht zuletzt ist auch der pH-Wert des Bodens ein wichtiger Faktor, der das Wachstum der Teepflanzen beeinflusst. Idealerweise liegt dieser zwischen 4,5 und 6,5.

Wie ist die Pflanzendichte beim Teeanbau?

Eine weitere Bedingung, welche die Teefarmer beim Anbau beachten müssen, ist die Wahl der richtigen Pflanzendichte. Eines ist klar: je höher die Pflanzendichte, desto grösser der Ertrag der Farm. Um die Produktivität zu steigern, tendieren daher einige Teefarmer dazu, eine möglichst grosse Anzahl an Sträuchern pro Hektare anzupflanzen. Hier muss man sich als Teefarmer jedoch die Frage stellen, ob man Quantität oder Qualität in den Fokus stellen möchte. Denn je grösser die Dichte, desto weniger Bodennährstoffe verbleiben pro Pflanze – und dies führt zu einem markanten Qualitätsverlust. Besonders edle und hochwertige Teesorten werden daher meist mit einer geringeren Pflanzendichte angebaut.

Wie ist der Einsatz von Düngemitteln beim Tee?

Durch Ernten und Niederschläge werden dem Boden Nährstoffe entzogen. Um dies zu kompensieren, kommen auf den meisten Teefarmen Düngemittel zum Einsatz. Nach wie vor hält sich die Ansicht, dass guter Tee nicht ohne Düngung entstehen kann. Dies führt vielerorts zu einer Überdüngung der Teefelder, was zulasten der Qualität und des Geschmacks des Tees geht. Obwohl natürliche Dünger weniger bedenklich sind als Kunstdünger, ist eine Überdüngung auch hier nicht unproblematisch. Führende Naturfarmer versuchen daher, gänzlich auf Dünger zu verzichten. Dank eines natürlichen Anbausystems, bei dem sich die Teepflanze und ihre Umgebung gegenseitig mit Nährstoffen versorgen, erleiden die Naturfarmer nicht nur keine Ertragsverluste, sondern produzieren zudem einen wohlschmeckenderen Tee mit besserer Wirkung.

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